Guten Morgen miteinander
oder
Hallo, wenn du dies im Laufe eines Tages liesst
Heute morgen habe ich während meiner ersten TikTok und Social media Routine weinen müssen. Ich habe viele tolle Videos gesehen. Ich habe aber auch gesehen, wie queeren Menschen - und insbesondere trans Menschen, Menschen wie ich es bin die Existenz abgesprochen wird. Ich habe gesehen, wie das in meiner Jugend Vorzeigeland USA zum seine eigenen Bürger*innen verfolgt - weil sie queer sind, weil sie trans sind. Ich habe gesehen wir mutige Menschen über all auf der Welt sich für queeres Leben engagieren. Ich habe gesehen - der Pridemonth ist nur ein Tropfern auf dem heissen Stein.
Ein Staat geht mit seinen Bürger*innen einen Vertrag ein. Der Staat bekommt Geld von seinen Bürger*innen und dafür werden die Bürger*innen beschützt. Doch wo ist der Schutz für queere Menschen? Wie schützen uns unsere Staaten vor Exklusion (Ausschluss), Angriffen und Beleidigungen.
"Wenn ihr uns stecht bluten wir nicht?" Ich fühle mich oft ohnmächtig im Kampf gehen die Ungerechtigkeit, die uns queeren Menschen angetan wird. Dann kommen die Tränen, dann kommt die Verzweiflung. Und ich weiss nicht mehr was ich noch alles tun kann um mich für queere Menschen zu engagieren - ihnen zur Seite zu stehen. Dabei vergesse ich manchmal auch, das ich selber betroffen bin - selber queer bin, selber trans bin.
Oft führe ich mir dann vor Augen, wie gut ich es doch habe. Ich bin Europäer*in, lebe in der Schweiz, bin finanziell gutgestellt, habe ein männliches Passing .... und habe viele Privilegien. Doch um nicht habe ich auch viele Menschen, die diese Privilegien nicht haben. Und diese Menschen sind meine Familie. Eine Familie unterschiedlicher Hautfarben, Gender, Identitäten, Herkünfte und Rechte. Dazu gehören Schweizer*innen und Geflüchtete, weisse Menschen und POC/BIPOC, Frauen, Männer und alles anderen Geschlechter.
Die ersten Tränen des Tages gehören euch. Auch wenn damit meine "professionelle Distanz" fällt - aber die haben sowieso nur alte weisse cis Männer erfunden. Zu meiner Professionalität gehört auch mein Mitgefühl!
guten morgen/hallo holger
> Und ich weiss nicht mehr was ich noch alles tun kann um mich für queere Menschen zu engagieren - ihnen zur Seite zu stehen.
ich finde, dass du und deine kolleg*innen schon extrem viel getan habt! dass es sowas wie das sozialwerk in unserer region endlich gibt und man nicht mehr immer nach zürich fahren muss, um sich mit queeren menschen auszutauschen, ist extrem wertvoll! darauf kannst du sehr stolz sein und das solltest du nie vergessen!
(friedliche) «revolutionen» dauern eben ihre zeit. und oft bestehen sie aus drei schritten nach vorne und einem nach hinten. wichtig ist nur, dass man weiterschreitet. schritt für schritt.
ich freue mich sehr, euch gefunden zu haben und dass ihr…